Der langersehnte Sommerurlaub rückt näher! 3 Wochen Bella Italia liegen vor uns. Los gehts am 09.08. ab Köln Richtung Bad Wildbad im Schwarzwald. Wir haben die Etappen mit unseren 3 kurzen so
geplant, dass wir nicht mehr als 400-500 km am Stück fahren. Das ist nervenschonender für alle... Im Vorfeld hatten wir noch richtig Action, da wir von der Alko-Rückrufaktion betroffen waren.
Christian hatte sich die Finger wund telefoniert und mit der geballten Kompetenz von Alko tatsächlich einen Montagetrupp organisiert, der uns 3 Stunden vor Fahrtbeginn die Bremstrommeln
wechselte. Aber das sollte in Bezug auf die Bremsen noch nicht das Ende gewesen sein. Dazu aber erst später mehr.
Nach einer zähen Fahrt kommen wir am frühen Abend auf dem Camping Kleinenzhof an.
Unfreundlicher Betreiber, komischer Campingplatz...wo die 5 Sterne herkommen ist uns nicht spontan klar. So eng und irgendwie... unfreundlich. Aber nun ja...ist ja nur für eine Nacht. Parzelle
bezogen... es ist recht kalt und wir sitzen eh nicht draußen. Der große geht auf Erkundungstour, flugs für kleines Geld ein Riesen-Kettcar gemietet und mit den kleinen mal auf Besichtigungstour
gegangen. Gefunden haben wir zwei Spielplätze und eine Spielhalle... an für sich in Ordnung, dann duschen in wenig spektakulären Duschen und ab ins Bett.
Am nächsten morgen reisen wir früh ab und zahlen 41 € für die Übernachtung. Zu viel für meinen Geschmack.
Am nächsten Morgen reisen wir früh ab und
erreichen viel zu spät die Schweizer Grenze um festzustellen, dass die
Schweizer nur Jahresvignetten verkaufen. Wir berappen also satte 65 € Maut.
Tja, selbst schuld wenn man die Anreise zu spontan vornimmt…. die Frage
nach alkoholischen Getränken und Fleisch wird verneint… über die Wahrheit im Kühlschrank
sprechen wir mal besser nicht
Weiter geht’s im Kriechtempo. Es wird immer heißer. Wenigstens schlafen die Kinder nach der Grenze ein und wir können ein bisschen die Landschaft genießen. Vor dem Gotthardt
der unvermeidliche Stau.
Zwischen Hitze und Gummigeruch kommt unsere Kupplung ganz schön ins Schwitzen…
die Angst um unser Auto plagt uns leicht. Nach dem Tunnel also eine kurze Pause
eingelegt. Unser Navi führt uns anschließend munter weiter Richtung Italien nach Locarno und
anschließend ungerührt über die enge Küstenstraße am Lago Maggiore. Wir fragen
uns, wofür man bei TomTom ein Upgrade für Wohnwagen Navigation kauft, wenn
solche Straßen nicht ausgenommen werden?!
Die Küstenstraße mit Ihren überhängenden Felsvorsprüngen können wir mit unserem
über 9 x 2,5 m Gespann nur im Kriechtempo bestreiten. Als wir verschwitzt und
fertig bei Camping Isolino ankommen, ist es schon nach 19 Uhr.
Unser reservierter Platz entschädigt dafür umso mehr. Wir stehen direkt in
erster Reihe am Strand und mit Blick auf den Lago. Wunderschön! Gegenüber sitzt
eine große Gruppe süddeutscher Herren die den Wohni schon abkoppeln und
einparken, noch während Christian aus dem Auto steigt. Wir bauen flugs auf und
können sogar noch den ersten Sonnenuntergang genießen.
In den nächsten Tagen erkunden wir den
Campingplatz und checken für uns ab, ob die Aussagen aus dem Internet mit der
Realität übereinstimmen. Wir sind rundherum glücklich mit dem Camping Isolino.
Klar, wenn man Ruhe und Einsamkeit sucht ist der Platz der falsche. Wir aber
suchen Action und Beschäftigung und können nur eine Lobeshymne singen. Der
Platz ist sauber, abends trotzdem ruhig, die Animation ist erstklassig ebenso
wie das Sportangebot. Für Kinder gibt es neben Strand und Pool zwei tolle
Spielplätze.
Am zweiten Tag fahren wir in den Ort und sehen und Fondotoce an, ein kleiner Ort, gehen durch typisch italienische Gassen und essen das obligatorische Eis.
Der nächste Tag geht wieder gemächlich ab, da wir immer nur jeden zweiten Tag einen Ausflug planen....aber ein bisschen Kultur muss dann sein! Wir haben das feste Ziel dass unsere Kinder später
mal zu einer Menge Orten sagen sagen können: " Da haben mich meine Eltern auch schon hingeschleppt!"
Auf dem Platz amüsiert sich unser großer derweil mit den 3 Bayrischen Jungs vom Nachbarn, die zwar sehr nett sind, aber eindeutig kein deutsch sprechen :-)
Dann wiederum treffen wir uns mit Christians Bruderherz, der in der Nähe urlaubt und obendrein an diesem Tag noch Geburtstag hat. Wir fahren nach Domodossola ein bisschen ins Landesinnere. Sehr
schönes Städtchen zu dem man wohl auch eine grandiose Zugfahrt unternehmen kann. Leider dauert diese 1,5 Stunden einfache Strecke... das mit zwei quirligen 3-jährigen ist uns dann doch ein
bisschen viel.
Wir laufen also durch den Ort, holen uns eine Pizza, erfrischen uns am Brunnen und essen ein Eis.
Etwas später finden wir noch einen Penny Italia und gehen einkaufen (der Arbeitgeber muss schließlich unterstützt werden). Mit erstaunen registrieren die Penny-Italia Mitarbeiter, dass es für
deutsche einen Personalrabatt gibt...
Anschließend fahren wir nach Vogogna, kaufen in einem Tante Emma Laden Käse, Parma Schinken und Mortadella, besichtigen eine Turmanlage und stoßen noch auf Stefans Geburtstag an, bevor die Wege
sich wieder trennen.
Zwischen all den schönen Spielplätzen, Strand, Pool und Kinderdisco erkunden wir die Gegend mit dem Fahrrad. Die Rückseite des Campingplatzes liegt im Naturschutzgebiet, sehr idllisch und schön grün.
Die Tage fliegen an uns vorbei, so dass wir nochmal zum Tagesausflug aufbrechen. Wir fahren zum Lago di Orta (ein kleinerer Nebensee) testen den Spielplatz und den örtlichen Bäcker in Omegna
(die Verabredung mit den Kindern lautet: Wenn wir einen Spielplatz sehen und auch anhalten können, dann tun wir dies), finden einen Küchen Werksverkauf und erstehen eine schöne Espresso-Kanne für
unseren Gasherd. Ich weiß gar nicht wie man die Dinger nennt...jedenfalls DAS noch fehlende Utensil für unseren Wohni, nachdem wir merkten, dass Kaffeepads offenbar eine Ur-Deutsche Erfindung
sind.
Wir besichtigen Orta di San Gulio, ein nettes kleines, aber sehr touristisches Städtchen. Bei der Suche nach einer guten Pizzeria stoßen wir tatsächlich auf eine kleine, scheinbar prämierte
Pizzeria und verkosten diese am Seeufer. Der ganze Stolz der Pizzeria hing auch an der Wand: Ein Foto von Diego Maradonna der dort offensichtlich zu Gast war, und eins vom Pabst. Damit wären alle
italienischen Grundwerte genannt.
Über die kleineren Berge und Ortschaften fahren wir wieder - die Kinder sind zwischenzeitlich eingeschlafen - rüber zum Lago Maggiore und von Arona aus durch die Ortschaften Meina, Lesa und
Stresa.
Und schon heißt es zusammenpacken... aber die Reise geht ja weiter, und so fahren wir nach einer Woche Isolino ungefähr 450km Richtung Toskana. Nächstes Ziel: Marina di Bibbona.
Die Fahrt ist lang und relativ abenteuerlich...vor allem die Gegend um Genua... durchaus interessant gebaut, mit vielen Brücken und Tunneln...aber wie...huihuihui...da schauderts den TÜV
verwöhnten Deutschen.
Nach sagenhaften 63 € Maut!!!! erreichen wir spät-nachmittags den Campingplatz Le Esperidi. Man spricht deutsch, sehr hilfreich, der Campingplatz ist aber sehr italienisch. Wir haben reserviert
und genießen Einfahrt - ansonsten wäre es voll. Man zeigt uns den ersten Platz, doch dieser gefällt uns nicht. Direkt neben den Mülltonnen. Überhaupt ist der Campingplatz anders als dass, was wir
vorher gewohnt waren. Man steht mitten im Wald, mit allen Vor- und Nachteilen. Diese werden sich in den nächsten Tagen dann deutlicher zeigen.
Wir bekommen also einen anderen Platz zugewiesen und müssen nochmal Slalom um die Bäume fahren. Wir rangieren auf Sandboden und stehen bei 32° C im Schatten endlich glücklich auf unserem Platz.
Dort stellen wir fest: Die Natur ist laut... unmengen von Grillen zirpen im Chor. Wir erkunden erstmal den Spielplatz und gehen eine Runde übern Platz während der Herr des Hauses aufbaut.
Wir suchen verzweifelt den Pool, um dann festzustellen dass es keinen gibt. Hm... nun ja. Hatten wir irgendwie anders im Kopf.. Überhaupt ist der Platz recht verwinkelt und sehr groß. Die
Waschhäuser sind weit entfernt und warmes Wasser zum Spülen gibt es auch nicht. Vermutlich liegt das an der Öko-Zertifizierung. In den nächsten Tagen stellen wir dann auch fest, dass die
Waschmaschinen ebenfalls nicht heiß waschen... .so spart man Strom und Wasser in Bella Italia!
Mit kölschem Frohmut denken wir uns jedoch: "Et is wie et is".... Das Meer ist dagegen wirklich wunderschön und der Sonnenuntergang traumhaft!
Marina di Bibbona ist ein reiner Touristenort, der im August gefühlte 2 Millionen Italiener beherbergt. Es ist nett, wir nehmen auch immer wieder erfreut wahr, dass überall an Kinder gedacht
wird, aber nicht wirklich spektakulär. Die Platzbesetzung von 99% Italienern ist für unseren großen doof, weil er niemandem zum spielen findet, wir arbeiten uns aber so langsam in die
italienische Lebensart ein. Lange schlafen, Mittagspause, Abends bis in die Puppen wach bleiben und viiiiiel gutes Essen und trinken. Gefällt uns! Salute!
Auf jeden Fall wollen wir die Toskana erkunden und ins Landesinnere vordringen. Unser erster Ausflug führt uns also an der Küste entlang nach Populonia. Nettes Eckchen auf einem Landzipfel mit
Hafen und Strand.
Weiter fahren wir nach Piombino. Finden eine Burg - und Ritterburgen finden unsere Kinder immer gut. Wir erkundigen die Altstadt. Die Sonne scheint, der Himmel ist blau, Sommerfeeling pur.
Dort wo das Meer beginnt finden wir einige lebensmüde Jugendliche, die sich wagemütig von den Klippen stürzen. Unfassbar....denn unten ist das Wasser gar nicht besonders tief. Zur Krönung
klettert man die Felsen dann auch wieder rückwärts rauf. Ob es Zufall ist, dass wir in diesem Ort so viele Behindertenparkplätze gesehen haben wir in keinem anderen?
Nach diesem schönen Tag fahren wir spätnachmittags wieder zurück und widmen uns wieder dem Spielplatz, unserem Grill und dem Meer. Julian will unbedingt angeln und hat sich mit seinem Papa den richtigen Experten dafür ausgesucht. Also jetzt echt, wirklich... Am Strand stellt man fest, dass das bei Lidl erstandene Köder-Set nicht zu den dort beheimateten Fischen passt. Also überhaupt gar nicht zum Meer passt.... es ist nämlich ein Angel-Set für den See. Da man das aber nicht so ohne weiteres zugeben kann versuchen die zwei es trotzdem. Da es ein wunderbarer warmer Sommerabend ist verweilen wir am Strand und genießen den Sonnenuntergang.
Natürlich fangen die Jungs keinen Fisch.... unter Umständen liegts auch an den mickrigen Madenwürmchen die wir so im Angebot haben. Nebenan steht ein Italiener, der eine Dorade nach der anderen rauszieht. Wir bestaunen den Fang und er zeigt uns seine Köder... und da kriegen wir ganz große Augen: Die Viecher sehen aus wie genmutierte Regenwürmer mit langen Haaren (oder Beinen?)...da kann man als Fisch vermutlich schwer nein sagen. Aber es kommt noch besser. Der Italiener versucht uns verständlich zu machen, dass die Dinger zu groß sind und holt eine Nagelschere (!) aus dem Täschchen....pfui Teufel...der schneidet die auch noch in Stücke!
Das Wetter ist glücklicherweise sehr beständig. Am Strand ist erwartungsgemäß immer viel los... die Sonne brennt dabei ganz schön. Mutti und Jannik sitzen daher immer schön im schatten untem
Schirm, Jannik hat da eh so seine Probleme mit Sand zwischen den Zehen. Die anderen planschen und buddeln unbeirrt....
die schwarzen "fliegenden Händler" verkaufen sogar nette Sachen.. Strand und shoppen... so schön kann Urlaub sein.
Nachmittags fahren wir oft mit dem Fahrrad in den Ort und dann gibt beim örtlichen Bäcker einen Cappuccino und ein Törtchen und für die Kinder ein Eis.
Am nächsten Tag brechen wir wieder auf: Diesmal ins Landesinnere... der Tipp aus dem Campingforum lautete: Massa Maritima. Wir fahren fast eine Stunde Landstraße (wollten nicht über die Autobahn - aber nicht wegen der Maut, da ist nämlich keine - sondern um die Gegend zu sehen) und erreichen das kleine italienische Städtchen. Es ist wie man es sich vorstellt, alte Häuser, große schattige Bäume. Leider schlafen die Kinder im Auto entgegen unseres Planes ein. Außerdem ist gerade Mittagszeit, wir halten also zwischendurch immer nur kurz an, und erkunden das Städtchen im Schnelltempo und viel per Auto: Eine Kirche und ein altes Kloster:
Einen wunderbaren Marktplatz (wie aus dem Fernsehen) und den romanisch-gotischen Dom San Cerbone, Stadttore und überhaupt, alles was es hier in der Gegen gibt hat garantiert was mit den Etruskern zu tun. Es gibt wohl auch ein paar schöne Museen, aber mit sowas haben wir es nicht...
Auf diese Art und Weise sind wir recht schnell durch das Städtchen durch. Spontan entschliessen wir noch weiter zu fahren. Nach Volterra soll die Reise gehen. So fahren wir durch Naturschutzgebiete, vorbei an Olivenbaumplantagen und durch verlassene Landschaften und kleine Orte. Wir sind extrem begeistert...so haben wir uns die Toskana vorgestellt. Kurvenreich schlängelt sich die Straße nach Volterra hinauf.
Dort angekommen sind die kleinen gerade wach geworden und Julian ist schlecht, weil er während der Fahrt meinte er müsse lesen. Dementsprechend ist die Stimmung. Wir suchen verzweifelt einen
Parkplatz, aber tausende Touristen konkkurieren mit uns. Mehr aus Verzweiflung fahren wir bis in die Altstadt hinauf, obwohl dort stand dass alles besetzt ist. Aber da das Glück ja bekanntlich
mit den dummen ist, erwischen wir einen Parkplatz direkt vor der Absperrung...und das auch noch zum Nulltarif!
Mit motzigen Kindern gehen wir los und erblicken relativ schnell den Turm einer Burg, naja, so meinen wir jedenfalls. Es geht steil den Berg hinauf und wir müssen die Kinder mehr schleppen als
dass sie selber laufen. Wir gehen durch einen schönen Park, machen kurzen Stopp am Spielplatz, aber den Eingang dieser verflixten Burg finden wir nicht. Wir gehen also da lang, dort lang und auch
noch hier....bis wir schließlich einen großen Eingang finden. Sehr zu unserem Erstaunen ist die beachtliche Festung keine Burg sondern: Das örtliche Gefängnis!
Mitten in der Stadt...wie im Mittelalter...da haben die Insassen wenigstens was zu gucken wenn sie aus dem Fenster sehen...
Auch wenn Volterra viele Touristen beherbergt, sehenswert ist es allemal. Als Stadt des Alabasters, gibt es an jeder Ecke Geschäfte mit Souvenirs, aber auch Olivenöl und selbstgemachtes wird zu Mondpreisen verkauft. Wir lassen uns treiben, holen eine Pizza und essen diese auf dem Rathausplatz, beschauen die prächtigen mittelalterlichen Bauten und Paläste und essen zum Abschluss das beste Eis was ich jemals in meinem Leben konsumiert habe - und das waren schon viele - ich schwörs.
Auf dem Rückweg fahren wir wieder gen Küste. Da wir bisher noch keinen Wein gefunden haben halten wir unterwegs bei einem Winzer an, der seine BIO-Weine ab Hof verkauft. Man spricht nur
italienisch, doch freundliche deutsche Rentner, die sich bereits den Kofferraum ihres imposanten Mercedes vollgeladen haben, helfen uns beim dolmetschen. Wir kosten uns durch die Reihe und opfern
den letzten Rest der Urlaubskasse für Weißwein, Rotwein und Rosé... und Olivenöl wird auch noch eingekauft. Ein tolles Mitbringsel.
Die einzigen die auf dem Hof keinen Spaß haben, sind unsere kleinen.... es gibt nämlich einen Hund UND eine Katze. Tierfreunde eben.
Danach gehen die letzten zwei Tage ins Land, und schon heißt es wieder: Abfahrt! Wir besuchen am letzten Abend noch "Hüpfburgenlandia" so haben wir es getauft... einen Spielpark für Kinder und
essen Calamari beim allerbesten Schnellimbiss von ganz Italien.
Aber ohne Mallheur keine Reise bei Haags. Wir hatten uns dazu entschieden bereits Freitags abends zu fahren, da Samstags in Italien die Ferien endeten. Wir haben also alle Sachen zusammen
gepackt, wollten spät abends fahren. Die Kinder haben aber beim Aussteigen unbemerkt Licht im Auto angemacht... und zack...mal wieder die Batterie leer, denn die doofen Eltern hatten es ja
nicht bemerkt. Einige mögen sich an den Reisebericht aus Bensersiel erinnert fühlen. Genau, da hatten wir das Spiel schonmal.
Glücklicherweise konnte das Müllauto des Platzes Starthilfe geben. Nun hatten wir aber das Problem dass wir viel früher auf die Reise mußten. Also starteten wir gegen halb sieben auf unserem Weg
gen Norden. Das Wetter sollte eh schlechter werden, und es bildeten sich auch schon die ersten Gewitter.
Mitten in der Nacht führen wir über Florenz, Modena, Bologna und Parma (da bekommt man ja Hunger beim hören) Richtung Trento. Es hatte angefangen zu regnen und es gab einige Baustellen, so
dass es für Christian eine anstrenge Fahrt wurde. Bei Trento ging es dann in die Berge ... und zwar steil aufwärts... an jeder Kurve lauerte das Schild "Tornanti" auf uns. Das wir mitten in der
Nacht unterwegs waren erwies sich als Segen, denn so konnten wir ungerührt beide Spuren der engen Straßen nutzen. So ein 10m Gespann fährt sich halt nicht so easy den Berg hoch. In Molveno
angekommen gab es vor der Schranke keine Plätze. Wir haben uns also neben dem See auf einen örtlichen Parkplatz gestellt, und konnten uns gegen 2 Uhr auch zum schlafen legen. Das lieb
ich ja so am Wohnwagen - du hast halt immer dein Bett dabei.
Um halb acht morgens weckte uns die Kehrmaschine... schnell aufgestanden und: Brrr... mindestens 15 Grad kälter als gestern. Das erste mal im Urlaub die Fleecejacke ausgepackt und schnell mit den
noch schlafenden Kindern den Wagen um die Ecke zum Camping-Platz gezogen.
Wir bekamen fix unseren reservierten Platz am See und bauten auf (das dritte mal, sind jetzt Routiniers),die Sonne kommt raus und es verspricht ein schöner Tag zu werden. Wir frühstücken und
sofort geht es auf Erkundungstour.
Molveno ist klein, aber fein. Vor allem an Kinder hat man gedacht. Es gibt quasi einen Kurpark am See mit mehreren Spielplätzen, viel Platz zum toben und einem wirklich grandiosem See. Das Wasser ist kalt, aber glasklar. Überhaupt, die ganze Kulisse, die Berge, der tolle See...wenn wir gewusst hätten, dass dies der letzte sonnige Tag unseres Urlaubs ist, wir wären sofort in die Berge gefahren.
Der Rest des Urlaubes ist leider schnell erzählt. In der Nacht fängt es an zu regnen, wie wir selten regen erlebt haben. Unser Vorzelt entwickelt sich zu einer Woodstockartigen Schlammrutsche.
Wir gucken das erste mal abends einen Spielfilm, können aber fast nichts verstehen, weil es so laut aufs Dach prasselt.
Dabei bleibt es 2 weitere Tage lang. In kurzen regenfreien Etappen fahren wir mal ein bisschen hier, und ein bisschen dort hin, können aber nichts so richtig machen. Auch mit der Gondel in die
Berge zu fahren lohnt nicht, da es ständig bewölkt ist. Obendrein ist es ziemlich kalt geworden. Wir haben 16 Grad... nur wenn die Sonne mal durchblitzt merkt man wieder dass eigentlich
noch Sommer ist. Und dazu noch ein paar Impressionen von Molveno:
Einen Tag früher als geplant verlassen wir Molveno. Der Platz ist bereits sehr leer geworden. Natürlich müssen wir die nicht genutzte Nacht voll zahlen... der Nachteil wenn man reserviert.
Unsere nächste Etappe ist bei Ulm, zu Gast bei Tante Gila und Onkel Hubert. Vorher müssen wir jedoch noch die steile Abfahrt von Molveno nach Trento durchfahren. Wir plaudern noch fröhlich, die
kleinen sind eingeschlafen, da sagt Christian: "Also zuhause brauchen wir glaub ich neue Bremsen, ich hab das Gefühl die Bremsen werden immer schlechter!". Sprachs, fährt in die Kurve und ruft:
"Sch... unsere Bremsen qualmen!!!!" Die weibliche Reaktion: "Ne is klar"... wenn ich alles für bare Münze nehmen würde, was mein Mann so von sich gibt, wo kämen wir denn da hin?! Allerdings
entsprach dies leider der Wahrheit... bei jedem Tritt auf die Bremse, kam eine grosse stinkende Wolke heraus... mit leichter Panik sind wir an der nächsten Möglichkeit an der man mit so einem
kleinen Schlachtschiff fahren kann, rechts rangefahren. Erste Sichtkontrolle: Die Bremsen qualmen wie Hulle, sogar im stehen! Leicht ratlos stehen wir also irgendwo in der italienischen Provinz
mit einem definitiv nicht fahrbereitem Wohnwagen, aber der ist doch neu!!! Wir fangen also an mit Wasser zu kühlen..die Bremse zischt das ganze nur so weg und hüllt uns in Nebelschwaden. Erster
Gedanke: Der Bremsenaustausch.. Man erinnere sich, wir gehören zu den zurück gerufenen! Ein Anruf bei ALKO ergab: nichts. Ab 16:00 Uhr geht da wohl keiner mehr ans Telefon.., dann zumindest
unseren Händler erreicht, der uns ein paar Tipps an die Hand gibt. Nach kühlen, warten und bremsen rütteln können wir dann irgendwann wieder los. Wir beschließen abends soweit zu fahren wie wir
Lust haben und die Bremsen uns tragen. Wir fahren im Regen und mit leicht schwitzigen Händen übern Brenner und den Fernpass Richtung Reute und landen nachts um 0:00 Uhr in Heiterwang inTirol.
Übrigens Problemfrei. Per ADAC App, finden wir einen Stellplatz für Wohnwagen der 24h Einfahrt hat. Beim "Sunna Wirt" werden wir noch persönlich mit Handschlag begrüßt und auf ein Glas Wein
reingebeten, wir stöpseln uns jedoch lieber an den Strom und legen uns schlafen. Morgen ist schließlich auch noch ein Tag. Am nächsten morgen stellen wir fest, dass die Großwetterlage
scheinbar auch hier nicht anders ist. Bei 13 Grad und Nebel bleibt uns der Blick auf die Zugspitze verwehrt. Dafür ist unser Stellplatz ein Volltreffer. Wir bekommen einen feudalen Brötchenkorb
und zahlen insgesamt 20 € (mit Trinkgeld und Kurtaxe). Der Hof ist auch ansonsten ein ganz normales Ferienhotel und hat einen lustigen Spielplatz für Kinder. Wir schauen uns noch den See an und
fahren zur Burg Ehrenbreitstein. Um dorthin zu gelangen muss man jedoch eine dreiviertelstunde einen Berg hoch laufen, worauf wir mit den Kindern keine Lust haben. Überhaupt scheint diese eher
einen Tagesausfüllenden Ausflug auszumachen, so dass wir es bei der Untenansicht belassen.
Gegen Mittag fahren wir los und kommen pünktlich zum Mittagessen bei Gila und Hubert an. Wir verbringen einen schönen Abend, bleiben noch eine Nacht und fahren am nächsten morgen zu einem
See Treetboot fahren und zum Kloster Roggenburg (eine irre Kirche!).
Tja, und dann sind schon wieder 3 Wochen rum! Noch einmal mit feudalen Kasspätzle vollgestopft, und ab geht es nach Hause, die letzten 450 km Richtung Köln, über eine verstopfte A3, die uns über
eine Stunde extra kostet (Vollsperrung).
Wir planen jetzt schon die nächste Reise, denn Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude.
Denn 2014 heißt es dann wieder: Ab in den Urlaub!!